Anfang dieses Monats hat unter der Moderation des Passauer Kollegen Ralph Binder der St. Gallener Professor Dr. Leo Staub einen hervorragenden Vortrag gehalten. Im Rahmen des 67. Deutschen Anwaltstags in Berlin referierte er über zentrale Elemente jeder Kanzleistrategie, zuvörderst: „Skate where the puck WILL BE!“, und: „Stick out!“. Was bedeuten soll, dass (auch) Sozietäten sich tunlichst zukunftsorientiert präsentieren sollten. Und: dass sie den Mut haben sollten, aus dem Konzert der Wettbewerber herauszustechen.
Beides ist nun leichter gesagt als getan, zumal in einer ebenso konservativen wie diskreten Branche. Haben wir es nicht eben gerade unter Mühen geschafft, uns überhaupt ein Dienstleistungsverständnis anzueignen – eine Haltung im Übrigen, die durchaus nicht immer alle juristischen Berufszweige pflegen? Und ist nicht die Kunst des Sich bedeckt Haltens geradezu eine Zierde unseres Berufsstandes? Man denke nur an die Grundpflichten des Rechtsanwalts nach § 43 a BRAO, zu denen an zentraler Stelle das Verschwiegenheitsgebot nach Abs. II gehört.
Wie nun navigieren wir uns als Anwälte aus diesem Dilemma heraus? Die eine oder andere Idee hätte man da als Verlagsbuchhandlung natürlich … sind doch Fachbücher renommierter Häuser höchst elegante „Hingucker“ im modernen Diskurs mit jedem Syndikus auf Mandantenseite. An dieser Stelle warten wir aber vor allem wieder auf Ihre Anmerkungen und Vorschläge. Bis dahin grüßt für das Kanzleiforum-Team
Ihre
Rechtsanwältin Dr. Anette Hartung