Im Rahmen seines Strategieentwicklungsreferats auf dem jüngsten Anwaltstag hat Prof. Dr. Leo Staub eine bestimmte Marktstruktur skizziert. Nun schauen Sie doch gerade einmal, wo Sie Ihre Kanzlei darin finden:
Staub und sein St. Gallener Team unterscheiden vier Typen, die Stück für Stück fachlich komplexer agieren. Den Anfang machen die „Commodity Legal Service Providers“, quasi juristische „Zahnbürstenverkäufer“, die sich für keine noch so kleine juristische Aufgabenstellung zu schade sind. Sie werden gefolgt von den „Legal Housekeepers“ – den juristischen „Hausärzten“ im Markt. Auf der dritten Stufe stehen bereits die „International Business Law Firms“ wie Baker & McKenzie, bevor an der Spitze die „Global und National Champions“ vom Schlage Hengelers die Aufzählung toppen.
Quer zu dieser Aufzählung sehen Staub und sein Team noch zwei weitere Typen, nämlich die „Category Killers“ und die „Boutiques“. Beide folgten statt der Komplexität einem anderen Leitstern – nämlich der Fokussierung auf ein bestimmtes Gebiet. Während erstere dabei innerhalb ihrer Kategorie aber schlichtweg alles erschlagen, was ihnen vor die Füße fällt, assoziiert man mit dem Boutiquenbegriff ein High End-Geschäft.
Jetzt vermuten wir einmal, Sie zählen als Kanzleimittelständler zu den zahlreichen „Legal Housekeepers“. Dann sieht Staub Ihre prinzipielle strategische Herausforderung am Markt wie folgt: Von unten drücken die, die es preiswerter machen – soweit man Sie nicht überhaupt bald mit Legal Tech-Instrumenten in die Enge treibt (worüber wir ja ebenfalls bloggen). Von oben belasten Sie die Branchenstars, die schon länger nicht mehr im Turm sitzen und auf viel größere Fälle warten, sondern längst auf Roadshows daherkommen … vielleicht auch zu Ihren Mandanten. Und von der Seite betrachtet sind die Spezialisten fachlich immer schon da.
Was tun, spricht Zeus? Hier und jetzt ist Gelegenheit, Ihre Lösungsansätze im Wege der Schwarmintelligenz zu verbessern! Darauf freut sich ebenso wie Sie
Ihre
Rechtsanwältin Dr. Anette Hartung